Robert Neumüller // 2016

Robert Neumüller // 2016
Axel-Corti-Preis

Robert Neumüller wurde 1959 in Zwettl geboren. Er maturierte 1978 am Bundesrealgymnasium Krems und studierte ab 1979 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien Drehbuch/Dramaturgie, Kulturmanagement und Kamera/Bildgestaltung. Von 1985 bis 1993 war Neumüller als Produktionsassistent im ORF angestellt. Seit 1993 arbeitet er als freiberuflicher Kameramann für Film und Fernsehen und seit 2001 auch als Regisseur und Drehbuchautor. Robert Neumüller war als Kameramann bei über 200 Projekten – u. a. für ORF, arte, ARD, ZDF und 3-sat – engagiert, darunter Kino- und Fernsehspielfilme, Serien und Dokumentarfilme. Von 2002 bis 2013 war er Wissenschaftlicher Beirat an der Donau-Universität Krems, der Österreichischen Filmgalerie und seit 2013 ist er Kuratoriumsmitglied des Otto-Mauer-Fonds. Porträts und Dokumentationen aus dem Bereich Kultur, Historie, Zeitgeschichte und Religion bilden heute den Schwerpunkt seiner Arbeit, zumeist in der Kombination von Drehbuch, Kamera und Regie. Neumüller hat zu seinen Filmen über Axel Corti und Joe Zawinul auch zwei Bücher publiziert: „Axel Corti – Filme, Texte und Wegbegleiter“ und „Joe Zawinuls Erdzeit“.

Begründung der Jury

Robert Neumüller erhält den Axel-Corti-Preis für seine berührenden Porträts und bewegenden historischen Dokumentationen. Er hat in den letzten Jahren für drei besondere Filme verantwortlich gezeichnet und mit dem Zweiteiler „Der taumelnde Kontinent“ Maßstäbe gesetzt. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Philipp Blom und dokumentiert die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Geschickt fließen in diesem Film altes Archivmaterial und neue Aufnahmen ineinander, die Welt wirkt überraschend vertraut. Mit „Schatten der Vergangenheit“ beleuchtet Neumüller die NS-Geschichte der Wiener Philharmoniker. Deren Bekenntnis im Film zur eigenen Geschichte und das Gedenken an die vertriebenen jüdischen Musikerkollegen hat dazu beigetragen das Verhältnis der Philharmoniker zu ihrer eigenen Vergangenheit zu klären. „Der Wiener Stephansdom – Wiedergeburt eines Wahrzeichens“ schildert die Zerstörung und den Wiederaufbau des Wiener Stephansdom.