Peter Resetarits, Christian Schüller

Peter Resetarits, Christian Schüller
Am Schauplatz // 1996

Ausstrahlungsdatum: 1995 (ORF)

„Am Schauplatz“ ist ein Reportage-Format im besten Sinn – investigativ, engagiert und nahe am Menschen. Es liefert Einblicke in fremde Milieus, ungewöhnliche Lebensgeschichten oder gesellschaftliche Entwicklungen, aber auch in Gerichtsprozesse, juristische Kuriositäten und rechtliche Grauzonen, auf grelle Inszenierung wird verzichtet. „Am Schauplatz“ geht den Spuren von Menschen, die in Armen-Gräbern des Zentralfriedhofes liegen, ebenso nach wie einer Österreicherin, die in China eine neue Heimat gefunden hat. „Am Schauplatz“ hat sich aber auch schon auf die Spuren eines Miethaies begeben und über Delogierungen berichtet. Die Sendereihe wurde von Peter Resetarits und Christian Schüller ins Leben gerufen und am 7. März 1995 zum ersten Mal ausgestrahlt.

Begründung der Jury

Das neue, wöchentlich ausgestrahlte Reportage-Magazin stellt in der deutsch-sprachigen Magazinlandschaft eine unverwechselbare Innovation des ORF dar. Durch die Schnitttechnik werden keine Hektik und Dramatik vorgetäuscht, die nicht der Realität entsprechen. Im Gegenteil, „Am Schauplatz“-Gestalter sind, soweit man das mit Kamera und Mikrofon sein kann, behutsam. Die Sendereihe greift Alltagsthemen auf, beschränkt sich dabei jedoch nicht auf Österreich, wenngleich der Österreich-Bezug gewahrt bleibt und lässt Menschen sprechen, die üblicherweise nicht in Medien zu Wort kommen. „Am Schauplatz“ ist alles in allem hochwertiger, nie oberflächlicher Journalismus und als solcher bildungsrelevant, obwohl das vermutlich nicht in der Absicht der Gestalter liegt. Das Magazin lädt ein über das Gesehene und Gehörte nachzudenken, seine Reportagen bleiben im Gedächtnis haften.